Klassifikation von 1855 im Médoc
Auch wenn die Klassifikation, die anlässlich der Weltausstellung in Paris 1855 erstellt wurde, nicht die älteste Klassifikation eines Weinanbaugebietes ist, so ist sie doch die weltweit bedeutendste. Ausgehend von den Preisen, die die Weine in den 100 Jahren vor der Weltausstellung erzielt hatten, wurden die Weingüter in fünf Kategorien unterteilt. An ihrer Spitze stehen die berühmten Premier Cru. Anders als im Burgund gilt die Klassifizierung nicht für die Weinlage, sondern ausschliesslich für den Grand Vin des Châteaux. In den letzten Jahrzehnten ist die Tendenz zu beobachten, dass viele klassifizierte Châteaux neben dem Grand Vin auch einen Zweitwein auf den Markt bringen, der dann jedoch keine Klassifikation trägt. In ihrer mehr als 150-jährigen Geschichte wurde die Klassifikation nur ein einziges Mal geändert. Das war 1973, als Château Mouton Rothschild vom Deuxième zum Premier Cru aufstieg. Im folgenden finden Sie unser Angebot an Weinen aus der Klassifikation von 1855 (Medoc). Bis auf wenige Ausnahmen ist die gesamte Klassifikation in unserem Angebot abgebildet. Über die nachfolgenden links gelangen Sie direkt in die einzelnen Klassifikationsstufen.
Schaut man sich die Geschichte der klassifizierten Weingüter seit 1855 an, so haben drei Ereignisse einen wesentlichen Einfluss auf deren Entwicklung genommen. Zunächst hat der zweite Weltkrieg mit seiner Unterbrechnung der Lieferketten dafür gesorgt, dass vielen Betrieben die wirtschaftliche Basis nachhaltig abhanden gekommen war. Kaum ging es nach dem Krieg etwas besser, sorgte der Frost von 1956 für einen natürlichen Einschnitt. Die letzte maßgebliche Eruption für Bordeaux wurde durch die Ölkrise in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ausgelöst.
Da Bordeaux schon sehr frühzeitig einen bedeutenden Teil seiner Weine exportierte, war seine Achillesferse immer die Entwicklung des Welthandels. So ist auch zu verstehen, dass mit der zunehmenden Globalisierung Bordeaux per se zu einem Exportschlager wurde, der vielen Betrieben seit der Jahrtausendwende erst ermöglichte, durch Investitionen in Weinberg und Keller Weine auf einem Niveau zu produzieren, die dem historischen Vergleich auch wirkich standhalten konnten.
In den letzten Jahren ist die Klassifikation im Médoc so aktuell wie nie zuvor; was wie ein Widerspruch klingt, erhellt sich durch die Phänomenologie der Weine aus den phantastischen Jahrgängen 2016, 2018, 2019 und 2020: es dürfte derzeit kein Weingut im Médoc geben, das Weine in einer niederen Qualität als zur Klassifikation 1855 auf den Markt bringt.
Auf der anderen Seite haben es etliche Betriebe geschafft, die Güte ihrer Weine bis weit oberhalb ihrer historischen Vorortung zu verbessern. Hier seien besonders die Châteaux Pontet Canet, Lynch Bages und Montrose genannt.
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