Chateau Mille Roses Margaux
Es wäre interessant, die Gründe für die Duplizität eines Chateau in zwei verschiedenen Appellationen auf ihre Ursprünge im Namen "Mille Roses" zu suchen, denn "Chateau Mille Roses" ist quasi redundant mit Weinen aus der Appellation Haut-Médoc und auch aus Margaux. Im Jahr 1999 entschied sich David Faure, das von den Eltern geerbte Gebäude in Macau, unweit der befreundeten Weingüter Chateau Cambon La Pelouse und Clos du Jaugueyron, als Mittelpunkt eines veritablen neuen Kleinods in dem an Weingütern nicht armen südlichen Haut-Medoc, dort wo es nicht weit nach Margaux ist, zu übernehmen. Der Name Mille Roses ist so etwas wie eine Hommage an den Rosengarten seiner Mutter.
Was in 1999 mit 0,5ha begann, hat in der Zwischenzeit seine Zielgröße von 9,5ha Rebland, das zu etwa gleichen Teilen mit Cabernet Sauvignon und Merlot und etwa 13% Petit Verdot bepflanzt ist, erreicht. Es werden jährlich etwa 15.000 Flaschen eines in seiner Jugend nicht selten etwas reduktiven, fleischigen, dominant rotbeerigen, sehr gut balancierten Haut-Medoc abgefüllt, bei Erträgen von meist um 25hl/ha. Wie bei einigen anderen Weingütern, deren Ursprünge noch nicht so weit in die Vergangenheit hineinragen, wird die weitere Verwurzelung der Reben in den Böden eine präzisere Definition des entsprechenden Terroirs erlauben. Mit dem Jahrgang 2013 wird die Zertifizierung als biologisch angebauter Wein erfolgen.
Nachdem im Jahre 2007 die Rebfläche der Appellation Margaux erweitert wurde, konnten David und Sophie Faure auf einer 4ha großen Parzelle auf dem Plateau von Arsac nun auch einen gleichnamigen Margaux vinifizieren, aus 60% Cabernet Sauvignon und 40% Merlot.
Wie es nicht selten im an traditionellen Namen orientierten Weingeschäft geschieht, wurde Chateau Mille Roses lange Zeit sowohl vom Handel, als auch von der professionellen Weinkritik, weitestgehend ignoriert. Da wir bei AUX FINS GOURMETS unsere Aufgabe darin sehen, nicht irgendwelchen Trends hinterherzulaufen, sondern dort zur Stelle zu sein, wo es etwas zu entdecken gibt, fiel uns der Margaux von Mille Roses gleich in seinem ersten Jahr sehr positiv auf. Da 2007 aber ein eher schwierig zu vermarktendes Jahr war, sind wir erst mit dem Jahrgang 2008 hier eingestiegen. Seitdem kaufen wir jedes Jahr etwa ein Zehntel der Ernte dieses Margaux, der wie kein anderer aktuell die Verortung im doch eher feminin angehauchten Margaux mit seinen zarten Blütendüften und seiner floralen Eleganz bei einer Extraktion, die dem feinen Spiel der Zwischentöne genügend Atem zur Entfaltung läßt, ausdrückt. Anfangs manchmal etwas schlank, legt der Margaux von Mille Roses regelmäßig in der Flasche so viel zu, dass er sich passgenau in sein hochfeines Tanningewand einschmiegt. Und für die Wahrnehmung eines feinen Rosesdufts braucht es auch nicht viel Phantasie...