Château Lynch Bages
Die Geschichte von Chateau Lynch Bages:
Wer sich heute dem Weiler Bages von Norden her nähert, kann das imposante aedificale Ausrufezeichen von Château Lynch Bages nicht übersehen.
Der Weinbau hier, vor den Toren von Pauillac, reicht bis in das 16.Jahrhundert zurück. Seit der Mitte des 17.Jahrhunderts waren es zunächst der Notar Jean Déjean und sein Bruder und aus der nächsten Generation Pierre sowie dessen Sohn, die die Parzellen um Bages arrondierten und schließlich die „Domaine de Bages“ gründeten.
Am 9.Juni 1750 erwarb der Ire John Lynch die Domaine, indem er die Tochter von Pierre Drouillard heiratete. Deren Sohn Michel, heute noch Namensgeber einer bewährten Weinmarke, führte das Weingut mit seinem Wissen um das Terroir in eine neue Dimension.
1824 wurde das Weingut an den Schweizer Sébastien Jurine verkauft und verblieb in dessen Familie bis 1861. In den 1920er Jahren, nach einer sehr wechselvollen Eigentümerhistorie, gehörte das Weingut dem General Félix de Vial. Er lebte nicht vor Ort und beauftragte den Versicherungsagenten Jean-Charles Cazes mit dem Management des Anwesens.
Die Zeiten waren so schwierig, dass Jean-Charles von jeglicher Pacht entbunden war und das Weingut schließlich in 1939 für kleines Geld erwerben konnte. Als er 1972 im Alter von 95 Jahren starb, hatte sein Sohn André das Weingut bereits seit einer Olympiade geleitet. Da er jedoch gleichzeitig Bürgermeister von Pauillac war und auch das Versicherungsgeschäft übersah, bat er seinen Sohn Jean-Michel, der zu jener Zeit in Paris lebte und für IBM arbeitete, die Leitung des Weinguts zu übernehmen.
Jean-Michel Cazes als überragender Botschafter von Châeau Lynch Bages
Als Jean-Michel in Bordeaux ankam, beschrieb er die Sitution so:
„I arrived here just in time fort he Bordeaux crisis and the oil crisis. It was also a time of major technical changes. We had very old equipment here, and no temperature control, so it wasn’t possible to heat the cuvier and ensure the wines went through the malo. All this forced us to renovate. The problem was this happened just when we had no money, as my father had bought out his brothers‘ shares in 1971“.
Im Rückblick war es eine überaus glückliche Fügung mit Jean-Michel Cazes als Verantwortlichem des Weinguts, denn man kann sich kaum einen besseren Organisator und Botschafter nicht nur für die Weine von Lynch Bages, sondern generell für die Weine aus Bordeaux vorstellen.
Die Weine von Château Lynch Bages unter nun Jean-Charles Cazes:
Seit 2006 wird das Weingut von Jean-Michels Sohn Jean-Charles geleitet, der von sich selbst sagt, dass er nicht die Spantaneität seines Vaters besitze, dafür aber geneigter sei, Ziele langfristig zu verfolgen.
Heute überragt der gewaltige Neubau des Weinguts den kleinen Ort Bages, und fast ist man geneigt zu sagen, die Beschaulichkeit und Anheimeligkeit des Weilers leide nun durchaus etwas unter dem kolossalen Neubau.
Die Weine von Lynch Bages sind Pauillac im besten Sinn, sie verkörpern Kraft und Ausdauer und neigen dazu, ihre Vorzüge erst im fortgeschrittenen Flaschenalter zu offenbaren.
Lynch Bages ist historisch zwar nur ein Cinquième Cru, ich würde die hier regelmäßig hervorgebrachten Qualitäten aber durchaus würdig eines Deuxième Cru erachten.
Der unmittelbare Antipode dieses genuinen Pauillac sind die Weine von Château Pontet-Canet, dessen Weinberge überwiegend etwas weiter nördlich in Richtung Saint-Estèphe liegen.
Lynch Bages ist eine starke Marke, in der Preisfindung des Primeur-Releases ist er damit meist etwas ambitionierter, als es sein historischer Rang vermuten ließe.
Der Zweitwein heißt heute „Echo de Lynch Bages“ und hat damit den vormaligen „Haut Bages Averous“ abgelöst.
Seit 1990 gibt es einen vorzüglichen, schwer zu findenden Weißwein, den „Blanc de Lynch Bages“. Dieser ist aber meist bereits während der jeweiligen Subskription ausverkauft.
zur Appellation Pauillac zu den Cinquième Cru Classé
lieferbare Château Lynch Bages:
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