Bordeaux Jahrgang 2016
Bordeaux 2016 - oder zurück in die Zukunft
Klimatische Abläufe, die in normalen Jahren zu einer regen Durchmischung von Nässe und Trockenheit sowie Wärme und Kühle führen, zeigten sich in 2016 derart erratisch, dass man fast hätte meinen können, das Verharren im "repeat-modus" sei einer besonderen Regie geschuldet gewesen, die nach all den bedingungslosen Regentagen im Frühjahr nur den Wetterknopf umschalten ließ, um in der wundersamen Umkehrung der Verhältnisse mit einem nichtendenden Sommer, der sich zugleich durch Nachtkühle auszeichnete, mit 2015 eine Jahrgangsduplizität - wie zuletzt 2009/2010 - zu ermöglichen.
Die in der Disparität der Wetterblöcke begründete Ambiguität seiner Erscheinung machen 2016 zu einem Jahrgang, der die Sehnsüchte nach schlankeren, alkoholentlasteten und eleganten Weinen, wie man sie aktuell aus den großen Jahrgängen der 80er trinkt, ebenso befriedigt wie er die Perfektion in der Fruchtpräzision und der Brillanz in der Erscheinung sowie das Maximum an selektiver Fürsorge repräsentiert. Bordeaux 2016 ist insofern janusköpfig, als dass er das Beste aus Präklimawandelzeiten mit dem Besten aus dem Weinbereitungswissensfortschritt in sich vereint und so zu einer Referenz für die stilistische Entwicklung in der Nach-Parker-Ära werden wird.
Wenn mit Pontet Canet ein biodynamisch bewirtschaftetes Weingut einen in seiner Aromatik ALLES überragenden Wein vorstellt, der zugleich um die feste Verortung in seiner Appellation entblößt ist, wirft das die Frage dringlich auf, ob die Orientierung an einem Klassik-Begriff, dem die an der Avantgarde bemessene Phänomenologie das Fundament entzieht, in diesen von den Nöten klimatischer Disruption geprägten Zeiten nicht als überholt bezeichnet werden muss.
Zweifelsohne ist 2016 durch seine profunde Verankerung im imaginären Reich erhabener Größe ein legendärer Jahrgang, und nur derjenige bleibt von seinen Versuchungen unbenommen, der durch die Fokussierung alleine auf Preisopportunität den Blick blind stellt für die Gegebenheiten superiorer qualitativer Güte.
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Château Beychevelle 2016 Magnum
Regulärer Preis: 275,00 €
Special Price 233,75 €
entspricht =155,83 € / 1 L