"97: Fassprobe (19/20):
Süsses, komplexes Bouquet, sehr konzentriert, Amarena, schwarze Beeren, schon als Fassmuster umwerfend. Im Gaumen reich, viel vanillige Süsse im Extrakt, schwarze Beeren, viel Rückhalt, endlos lang. Dieser grosse 96er besticht durch Feinheit und Kraft zugleich. Wiederum auf Premier Grand Cru-Niveau.
99:
Extrem tiefes, blutrotes Granat. Traumhaftes, nach Edelhölzern, Zedern, Tabak und Pflaumen duftendes Bouquet, zeigt eine gewaltige Tiefe an. Je länger der Wein offen ist, desto mehr Amarena- und Dörrfrüchtenoten bekommt er. Im Gaumen ein Ausbund von Extrakt- und Tanninsüsse, völlig homogen und schon fast cremig, langes, endloses Finale. Ein echter St. Julien-Klassiker, der den anderen Weinen ganz einfach um ein Quentchen überlegen ist (19/20).
03:
Ein viel zu junger Wein, der aber trotz Verschlossenheit eine dramatische Tiefe anzeigt, Trüffel und Zedern, Teakholz, fast rauchig. Im Gaumen fest, aber mit derartig feinen Tanninen, dass man nach einer Stunde schon mal einen grösseren Schluck wagen darf. Dies aber nur, wenn man auch etwas dazu isst.
04:
War an einer Probe auf dem Uto-Kulm völlig verschlossen. (19/20).
06:
Tiefdunkles Granat-Purpur, wenig Reifetöne. Mineralischer Bouquet, riecht nach Putzfäden, Schweissfüsse und Erdöl, darunter schwarze Beeren zeigend, Backpflaumen, das Nasenbild viel tiefgründige Grösse zeigend. Im Gaumen fest und fein, elegante, stützende Adstringenz, viel schwarze Beeren, Teer und Lakritze, nachhaltiges Finale. Noch ungestüm und mindestens 3 Jahre entfernt von seiner ersten Genussreife.
08:
Braucht noch refcht viel Zeit. War total verschlossen.
09:
Tiefes, dichtes Granat, dunkle Mitte. Röstiges Bouquet, Pumpernickel, zerlassene Schokosauce, Dörrpflaumen, warm und ausladend. Dicht, fleischig und fast cremig, komplexer Barton mit erster Reife. Grossartig – ein Winnerwein! 19/20.
10:
Genial, feinste Saint-Julien-Aromatik, einer erste, ganz feine Öffnung zeigend. Viel Fleisch, dicht aber auch hier mit viel Finessen in den Tanninen. (19/20).
11:
Aufhellendes Granat, wenig Reifetöne. Zedernholz zum Verschwenden, dominikanischer Tabak, Thymian, ein Saint-Julien-Parfüm von edelster Güte, nicht aufdringlich aber sehr vielschichtig. Im Gaumen zeigt er sich fast leicht und beschwingt, mit diesem feinen Körper ein unglaubliches Aromenrad bietend, feinste Tannine, noch leicht stützend, weisses Pfeffermehl und konzentrierte Fruchtresten im Finish, das dann doch noch mit verlangenden Reserven aufwartet. Der richtige Beginn wird wohl erst in etwa 5 Jahren sein. (19/20).
11:
Man muss ihm wohl noch recht viel Ruhe gönnen. Vor allem muss man ihn immer recht lang dekantieren, denn so ganz klar ist er im Innern irgendwie nicht; eben so erdig wie fruchtig halt. Die generelle Substanz verleiht ihm zu einem irrsinnig langen Leben. Dabei wird er wohl in 20 Jahren ein Klassiker der einst an ganz grosse, legendäre Jahrgänge erinnern wird. (19/20).
12:
Sattes Granat, nur ganz wenig Reifetöne. Verhaltenes, leicht dumpfes Bouquet, erdiger Schimmer, Demi-Glace, dunkle Edelhölzer. Fester, dichter Gaumen, noch stark adstringierend, fest im Biss, feinsandige Tannine, wirkt etwas bourgeois, Kapselnoten im Extrakt und hat sich eher wieder verschlossen seit dem letzten Kontakt, dauert als länger als man vielleicht bereit ist zu warten. Dekantieren!
René Gabriel 19/20
Quelle: www.bxtotal.com