01: Fassprobe (18/20):
"Tiefes Violett mit fast schwarzen Reflexen. Intensives Kaffee-, Palisanderbouquet, Kakaonoten, schwarze Oliven, Backpflaumen und feine Würztöne, unerhört intensiv und so geballt wie schon lange nicht mehr. Im Gaumen einen Mundvoll Wein, viel Fett, Fleisch und fein stoffige Konturen, blaubeeriges Fruchtspiel mit viel Brombeeren und wiederum Pflaumen, die Frucht ist perfekt reif und der Wein ist klar ausgerichtet, er hat das Potential vom genialen 96er Cos und zeigt die Rundungen vom üppigen 82er, ist aber noch um Nuancen feiner. Dabei zeigt er trotzdem, dass er ein St. Estèphe ist. Im Moment wirken die Merlot- und Cabernet-Trauben noch etwas polarisierend, aber das wird sich mit dem Barriquenausbau schon noch richten. Im Herbst 2001 wieder auf Cos degustiert: Während der Wein an Primeurproben eine gewisse Faszination zeigte und knapp die 18/20 Punkte erreichte, präsentierte er sich im Herbst 2000 sehr müde. Ist er im Herbst leblos, fad und ohne Charisma? Mein Gott, ich erinnere mich noch gut daran wie ich die 1985er, 1986er, 1988er und 1989er aus dem Fass verkostete. Alles recht grosse bis ganz grosse Weine. Aber dieser 2000er hat heute in derselben Phase nicht einmal die Hälfte dieser Faszination. Somit kann er das auch nicht in zehn Jahren hergeben, was er heute nicht hat, oder? Cos ist drauf und dran, alle Joker zu verlieren und unter den Super-Seconds (gehört er eigentlich moralisch noch dazu?) den schwarzen Peter zu ziehen. Wenn sich der 2000er auf diesem Niveau weiterentwickelt, dann wird er in seiner Genussphase nie mehr die 18/20 Punkte der Primeurverkostung erreichen. Bleiben wir aber bis es so weit ist noch auf der optimistischen Seite: (18/20)."
04: "An der Buchpremiere in Linz bekam ich einen kleinen Schluck. Erstaunlich das Bouquet; weil bereits nussig mit intensiven Kaffeeröstnoten. Im Gaumen samtig, weich und eigentlich jetzt schon viel Freude bereitend- ausser bei seinem Preis den er auch noch in 10 Jahren nicht wert sein wird. (18/20)."
06: "Drei Mal innert 2 Monaten erlebt. Einmal in Hamburg, einmal in Wien und einmal an der grossen Cos Probe in Appenzell. Mittleres Granat, zarter Ziegelrotschimmer am Rand. Röstiges Bouquet, Schwarzbrot, Pumpenickel und viel Zedernnuancen, heller Tabak. Im Gaumen noch fest, körnig, Lebkuchengewürze und Kardamom im dunkelröstigen, nach Mokka schmeckenden Finish. Ein grosser Bordeaux, der aber mit den anderen 2000er seiner Klasse nicht ganz mithalten kann. (18/20)."
14: "Leicht mattes Purpur mit lila Reflexen. Warmes Bouquet, viel dunkle Röstnoten, duftet nach Schwarzbrotkruste, reife Pflaumen, ein Hauch frisch gerösteter Kaffee, duftet fein und elegant. Kein komplizierter Nasenansatz, also «easy to handle». Im Gaumen stoffig, dicht, weiche Tannine, noch leicht mehliges Extrakt. Sonst aber irgendwie Friede, Freude Eierkuchen. Macht jetzt schon viel Spass. Kein ganz grosser Cos, weil etwas zu wenig konzentriert und somit auch nicht genügend komplex."
Rene Gabriel 18/20
Quelle: www.bxtotal.com
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