Clos Louie
Clos Louie als wurzelechter Methusalem
Man darf es als großen Glücksfall bezeichnen, dass es immer wieder topographische Enklaven gibt, die der Reblausdiktatur trotzten und dadurch uns Nachgeborenen eine Idee von Wein geben, wie er vor einigen Generationen üblich war.
Der Dornröschenschlaf einer kaum einen Hektar großen Parzelle in den Côtes de Castillon währte einige Generationen, als kurz nach der Jahrtausendwende Pascal Lucin und Vincent Rapin, bei ihrer akribischen Suche, historisches Rebland aufzuspüren, mit diesem im gemischten Satz bepflanzten Rebberg, der zur Zeit seiner Wiederentdeckung ein Alter von über 140 Jahren aufwies, auf ein wahres Juwel stießen.
Die durch das außerordentliche Alter der Reben bedingte Ertragsreduzierung macht die Weine vom Clos Louie zu einer echten Trouvaille, denn in der Regel werden weniger als 3.000 Flaschen dieses Weins, den es zum ersten Mal im Jahrgang 2003 gab, abgefüllt.
Wer eine Idee davon bekommen möchte, wie Weine, die wir heute keineswegs als klassisch bezeichnen würden, die aber vielleicht viel näher das Wesen von Bordeaux exprimieren als zeitgenössische Ausprägungen, schmecken, der sollte sich besonders intensiv mit dem Jahrgang 2009 vom Clos Louie beschäftigen.
zur Appellation Côtes de Castillonzu den Terroirästheten
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