Er wohnt in St. André du Bois und stellt auf dem dortigen Familienweingut den Lagrave Paran her. Doch als Lohnwinzer war er oft in St. Emilion unterwegs. Und hier hat ihm eine Parzelle immer besonders gefallen – La Tuilerie. Als diese zum Kauf stand, griff er vor neun Jahren zu. Inzwischen kultiviert Lafon hier 2,36 Hektar, das ist wenig, aber genügend für einen feinen Cru. Das anscheinend perfekte Terrain hat allerdings dann doch ein Handicap: Die Schnecken lieben den kalkigen Boden ganz besonders und erklimmen die Reben zu Hunderten. Für den Weinanbau sind diese possierlichen Tierchen zwar nicht schädlich, aber da sie verfressen sind, reduzieren sie Lafon jeweils rund fünf Prozent der Lese.
Gemeinsam mit Géraldine und Pierre Lafon haben wir den tollen St.-Emilion-Cru verkostet. Und waren doch einigermaßen erstaunt, dass Pierre die Qualität dieses Crus irgendwann nochmals verbessern zu können glaubt, wenn er etwa ein Viertel der Ernte deklassieren könnte. Doch dafür fehlen ihm (noch) die Kunden und das nötige Geld. Wenn die Bordeauxfreaks allerdings merken, dass sie bei Lafon einen ganz großen Wein erhalten, dann dürfen wir auf noch bessere Lafons gespannt sein. Sie werden dann allerdings kaum noch zu haben sein, denn lange wird der geniale Tuilerie kein Geheimnis mehr bleiben. Suchen lohnt sich also. Am besten sofort!
Dichtes, sattes Purpur-Violett. Verschwenderisches Bouquet mit Holunder, Brombereren, Cassis, Lakritze, Eukalyptus und Minze, unglaublich tief, satt und dicht. Im Gaumen fest, enorm konzentriert, schwarze Beeren, Rauchnoten und Trüffel, dramatisches Finale. Ein UNGLAUBLICHER WEIN, der als Nobody Furore macht vom Senkrechtstarter und Geheimtipp aus St. Emilion.
19/20 Punkte. Trinkreife: 2013 – 2025” 06/2009 www.weinwisser.ch
Quelle: www.bxtotal.com