Château Beychevelle
Chateau Beychevelle - quo vadis?
Auf Chateau Beychevelle, das trotz seiner auf Halbmast gesetzten Segel die exotischen Gestade fernöstlicher Märkte erreichte, hatte man ob der zu scheinbar beachtlichen preislichen Zugeständnissen bereiten neuen Käuferschicht aus dem Reich der Mitte den Blick für die Realitäten etablierter Käuferkreise in der alten verloren und die Weine eine Zeitlang zu ex-Chateau-Preisen angeboten, denen keine reelle Substanz im Sinne eines veritablen Genuß-Gegenwertes imminent war. So sind die Weine dieses Weinguts, das aufgrund seiner schieren Größe von 250ha immer in Händen potenter Eigner war, zu einem Verschiebegut der Arbitragehändler geworden.
Glücklicherweise ist man auf Chateau Beychevelle in letzter Zeit wieder zur Besinnung gekommen, und die Hinwendung zu einer Kundschaft, die Weine nicht aufgrund der emblematischen Wertigkeit, sondern der einzigartigen Mischung aus femininer Verve und maskuliner Substanz wegen einkauft, zeigt erste Erfolge. In der Hinwendung des allgemeinen Interesses zur Gendergerechtigkeit ist Beychevelle naturgemäß "gesetzt".
Der Name Beychevelle leitet sich aus der Bezeichnung "baisse voile" ab, und wie zur Verdeutlichung läßt die Ikonographie des Etiketts keinen Zweifel daran, dass es hier um Segel, die aus irgendwelchen Gründen nicht auf optimale Windausbeute aus sind, handelt. Chateau Beychevelle reicht also direkt an die Gironde heran, was das Verbringen der eigenen Weine per Schiff natürlich immens erleichtert hat.
Die Geschichte von Chateau Beychevelle
Nach einer wechselvollen und eignerreichen Geschichte wurde Beychevelle, das während der Revolution konfisziert worden war, vom angesehenen Negociant Pierre-Francois Guestier 1825 erworben. Nach dessen Tod wurde ein Cousin von Heinrich Heine, Armand Heine, 1874 neuer Eigentümer. Ob er ähnliche poetische Anlagen besaß, ist nicht überliefert; jedenfalls wurde das Chateau durch seine Inspiration mit allerlei barock-eklektizistischen Anwandlungen innenarchitektonisch befrachtet, so dass man heute durchaus den Eindruck bekommen kann, eher in einem Museum als einem Weingut zu wandeln. Das Weingut wurde dann in der Familie weitervererbt, bis es 1986 von einer Versicherungsgesellschaft übernommen wurde. Seit 1989 hält die japanische Firma Suntory (denen neben dem rheingauer Weingut Robert Weill auch Chateau Lagrange, ebenfalls in Saint-Julien, gehört) einen 40%-Anteil.
Von den 250ha des Weinguts stehen 88 unter Reben, 75ha liegen in der Gemarkung Saint-Julien. Seit 1995 ist Philippe Blanc der Direktor von Chateau Beychevelle. Historisch wurde es 1855 als Quatrieme Cru klassifiziert - und die Parzellen, die heute den Grand Vin hervorbringen, entsprechen im Wesentlichen der Situation in 1855. Der Zweitwein, der exklusiv von einem bordelaiser Negociant vertrieben wird, kommt unter dem Namen "Amiral de Beychevelle" auf den Markt.
zur Appellation Saint-Julien zu den Quatrieme Cru
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