Chateau Montrose 2012

Chateau Montrose überrascht mit einem überaus fairen Ausgabepreis für seinen 2012er.

Keller von Chateau Montrose                  Foto: © Matthias Hilse

Keller von Chateau Montrose Foto: © Matthias Hilse

Nicht ohne Stolz zeigt uns Herve Berland, der zuvor lange Jahre in leitender Stellung auf Chateau Mouton Rothschild beschäftigt war, die Umbauten auf Chateau Montrose, die nicht der extrovertierten Architektur, wie man sie auf Cos d’Estournel in Szene gesetzt hat, sondern mehr der inwendigen, weniger technisch orientierten, sondern solidem Handwerk verpflichteten Version den Vorzug gab. Aber schließlich sind die neuen Eigentümer da ja auch vom Fach. Zwar nicht ganz im Stil eines Mantels, der den Pelz auf der Innenseite hat, aber doch auf jeden Fall so, dass man erst im Innern des Weinguts weiß, in welch musealer Atmosphäre man sich bewegt, herrscht das Understatement hier erfreulicherweise vor.

Welche Überraschung nun, dass trotz des immensen Aufwands, den man auf Chateau Montrose treibt, die Preisgestaltung des 2012ers sich eher an dieser zurückhaltenden Art orientiert.

Verkostungsnotiz:

Der sattpurpurne Montrose zeigt eine sehr noble Nase dominant rotbeeriger Coleur, in die feine Graphitnoten eingewoben sind. Mit unbeirrbarer Geradlinigkeit gleitet der sehr konzentrierte, fein tiefengestaffelte, druckvolle Rebsaft über die Zunge und offenbart dabei ein brillantklares Fruchspiel von unerhörter Frische und breitgefächerter Aromatik. Der tanninreiche, sehr wohlbalancierte, kraftvolle Saint-Estèphe, der momentan noch etwas mit seinen Reizen im Stil pointierter asketischer Reserve geizt, wird sich zu einem überaus eleganten, ausgewogenen, klassischen Rotwein von Brillanz und Ausdauer entwickeln und etwas Geduld bis zur ersten Genußphase erfordern.

Matthias Hilse: 93-95 Punkte

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