Bordeaux Subskription 2014 – Rauzan Segla und Batailley

Château Rauzan-Segla 2014

Im Margaux-Konzert spielt Rauzan-Ségla zwar nicht die erste Geige; wenn es aber darum geht, die eigene Klasse mit den Mitteln introvertierter Unnahbarkeit zu camouflieren, dann gibt es kein zweites Cru, das dies besser könnte. Man ist durchaus auf der richtigen Fährte, wenn man annimmt, wer aus gleichem Hause stamme wie eine Parfümlegende, die nur eine Nummer trägt, könne nichts anderes sein als die Essenz, die der Unterschied ist.

Im Gewand dichter Farbopulenz entwickelt der Rauzan Segla ein Bouquet von satter, klarer und sehr aromatischer Dunkelbeerigkeit, über der der feine Hauch mineralischer Kühle schwebt und in die dezente Nuancen von Tabak und Veilchen eingewoben sind. In grazilem Gleiten, getragen auf einem überragend feinen Tanninteppich, schwebt der Wein im Gaumen und entfaltet ein Gaumenkonzert von feinster Harmonie und nobler Balance. Mit Delikatesse, graziler Haltung und erhabenem Schwung gleitet der Rauzan Segla zu einem Finale von animierender Frische und Aromatik.

Matthias Hilse 92-95 Punkte

Subskriptionsindex: 18/20

Chateau Rauzan-Ségla, 2ième Grand Cru Classé en Margaux

Chateau Rauzan-Ségla, 2ième Grand Cru Classé en Margaux

Château Batailley 2014

Versteht man den Jahrgang 2014 als einen, der ja mit seinem finalen Endlossommer keinerlei Anlaß für Aktionismus bot, des niedrigen Pulses, dann ist Batailley mit der am wenigsten „aufgeregte“ Wein. Es braucht schon Verantwortliche, die im sicheren Wissen um das Geschehen der Dinge diese dort laufen lassen, wo ein Eingriff deplaziert wäre. Philippe Castéja zeigt in seinem Wesen diese Umsicht, und so ist der Batailley des Jahres 2014 die zarteste Versuchung, seitdem hier Wein bereitet wird.

Die tiefdunkle Farbe und das eher opulente Nasenspiel mit satten, aromatischen und frischetragenden Beeren, der typischen Graphitnote, dem feinen Veilchentanz und dem mineralischen Geläut in den Obertönen sind fast ein Schutzschild, hinter dem sich ein zarter, sehr eleganter, fast schon flüsternder Pauillac beinahe etwas scheu im Gaumen umtut. Im Verlauf fortwährender Schlürfrunden entfaltet dieser eminent balancierte, stringente, geradlinige Batailley eine Zungenperformance von graziler Verve mit einem Finale von aromatischer Delikatesse.

Matthias Hilse: 90-93 Punkte

Subskriptionsindex: 19/20

Chateau Batailley

Chateau Batailley, 5ème Grand Cru Classé in Pauillac

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