Bewertungen zur Bordeaux Subskription 2015

Bordeaux Subskription 2015 in Punkten

Es ist zu vermuten, dass mit dem Ende der hegemonialen Parkerphase sowohl die stilistische Vielfalt in Bordeaux als auch die deskriptive Verarbeitung der Verkostungseindrücke an Nuancen gewinnen werden, denn keiner der professionellen Weinkritiker wird erwarten, dass es je wieder eine solche durch Expertise und Prognosesignifikanz untermauerte Machtposition für Bordeauxwein geben wird, wie Robert Parker sie über Jahre fest innehatte.

Insofern dürfte das Streben nach Wahrnehmung in einer publizitätssaturierten Öffentlichkeit die nach Reichweite dürstenden Verkoster dazu verleiten, ihr je eigenes Publikum mit dem zu bedienen, worin eben gerade ihre persönliche Stärke liegt. Das wird die Sache für den Verbraucher nicht einfacher machen, und die statistische Spreizung der Ergebnisse wird allenthalben das Bedürfnis nach neuerlicher Kalibrierung schon bald virulent werden lassen.

So ist ja jetzt schon leicht zu beobachten, dass es Verkoster gibt, die den Fassmustern eine besondere Leidenschaft entgegenbringen und nicht nur genau „in den Wein hineinhören“, sondern im besten Fall auch noch einen Erwartungshorizont in die Zukunft zeichnen, der die Phantasie des Konsumenten mit dem guten Gefühl, auf den richtigen Rat zu vertrauen, beflügelt.

Dann wiederum gibt es die Kritiker, deren Sprache, aber meist auch Gestus, keinen Zweifel daran läßt, dass ihr eigenes Tun ihnen eigentlich zuwider ist – weil ihnen z.B. der Sinn von Fassproben generell nicht einleuchtet.

Da kaum ein Kritiker Auskunft darüber gibt, ob seine Beschreibung eher stationären Charakter hat oder prognostisch in die Zeit der Genußreife zielt, möchte ich an dieser Stelle meine Bewertungen für die Bordeaux Subskription 2015 mit dem Hinweis versehen, dass ihre numerische Distinktion sich auf die Zeitspanne bezieht, in der die Weine ihre jeweilige Genußreife werden erlangt haben.

Die Weine sind nach Appellationen und innerhalb derer absteigend nach Punkten sortiert.