Cambon La Pelouse und Agassac

Mit den Châteaux Cambon La Pelouse und d’Agassac sind nun zwei äußerst beliebte und budgetschonende Cru bourgeois an den Markt gekommen; hier folgen die Verkostungsnotizen:

Château Cambon La Pelouse:

Der impressiv farbsaturierte Cambon La Pelouse verströmt ein sehr würzreiches, äußerst verführerisches Bouquet von saftigen Schwarzkirschen und Brombeeren mit fein unterlegter Holzexotik. In rassigem Fluss füllt er den Gaumen und besticht dabei durch die fast seduktiv-opulente Beerenfrucht, die ohne Mühe die dichte Tanninunterlage, die von einem feinem Säurestrang durchzogen wird, sehr fein und elegant in Balance bringt. Im besten Sinne des Wortes ist dieser mit beachtlicher Regelmäßigkeit reüssierende Cru ein „vin de plaisir“, dessen ausladende Frucht sich mit großem Nachdruck der Breite des Genusshorizonts bemächtigt, ohne dabei zugleich in fundamentaler Tiefe zu gründen. Daher wird der Wein auch im ersten Jahrzent nach der Abfüllung den höchsten Trinkgenuß bereiten. Im Sinne moderner Ästhetik ein Wein ohne Falten.

Matthias Hilse: 90-92

 

Château d’Agassac:

Nicht nur, weil der Eigner aus der Assekuranz kommt, sind Sie bei Château d’Agassac immer gut versichert, wenn es darum geht, einen Wein mit hohem Genusswert auszuwählen. Jean-Luc Zell, der Direktor des Weinguts, ist ein unermüdlicher Vordenker und Vorarbeiter, so dass hier in den letzten Jahren in beachtlicher Konstanz Weine von feiner Distinktion entstanden sind.

Der purpurschwarze Agassac, dessen fruchtbetonte Nase mineralienanimiert und von feiner Würze unterlegt ist, beeindruckt am Gaumen durch seine sehr saftig-frische Kirschfrucht, in die sich Brombeertöne, der Hauch einer Tabak-Tee-Melange und kühleassoziierende Steinanklänge einmischen. Die reiche Frucht wird durch das kräftige, aber sehr feingewobene Tanningewand bestens ausgewogen und führt den Wein zu einem erfrischenden Finale von sehr guter Länge. Der Agassac 2010 gefällt besonders durch seinen sehr eigenständigen Auftritt, der keinerlei Schwächung der eigenen Textur hin zur Gefälligkeit benötigt, um aufzufallen.

Matthias Hilse: 90-92

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