Flaschengröße:
0.75
Alkohol:
14%
Klassifikation:
Klassifikation Saint-Emilion (2012)
Klassifikation Chateau:
St. Emilion Grands Crus Classés
Genussindex*: 20/20 Punkten
Château Tour Saint Christophe 2015 - 0,375L
Am Übergang zwischen den Gemeinden Saint Emilion und Saint Christphe des Bardes gelegen, ist Chateau Tour Saint Christophe quasi ein Grenzgänger, der traditionellen Weinbau, wie er sich etwa in der behutsamen Restaurierung der aus dem 18.Jahrhundert stammenden Trockenmauern, die die einzigartigen, südwärts ausgerichteten Kalksteinterrassen einfassen, ausdrückt, und moderne Kellertechnik, etwa in der Anwendung der "vinification integrale", gekonnt miteinander vereint.
Ohne die finanziellen Möglichkeiten des in Vietnam geborenen Peter Kwok, der Tour Saint Christophe 2012 zusammen mit seiner Tochter Karen erwarb, wäre ein solches Projekt, von dem momentan schon Viele in Bordeaux reden, nicht möglich. Da es den neuen Eigentümern gelungen ist, die Mannschaft, die zunächst La Violette und Le Gay aus dem Land des Vergessens in den Adelsrang der Pomerolarrivierten zu führen verstand, für sich zu gewinnen, darf man mehr als gespannt darauf sein, was Jean-Christophe Meyrou und Jerome Aguirre aus diesem Terroir, das die Potenz zur Größe hat, machen werden.
Da die Weinberge nur 16ha umfassen, es mithin (incl. Zweitwein) nur etwa 60 000 Flaschen dieses Weins gibt, gehen wir bei den durchweg guten Besprechungen davon aus, im Verlauf der Kampagne ausverkauft zu sein.
Verkostungsnotiz
Satte, noble Schwarbeerfrucht, die ihre Pointierung durch feine Veilchenschübe auf der einen und eine verblüffende Zitrusnote auf der anderen Seite erfährt, liegt über einer regenfeuchten Erdnote, und mit zunehmendem Glasschwung amalgamieren sich die Eindrücke zu einem eklatant sinnlichen olfaktorischen Kaleidoskop. Druckvoll, mit kongenialer aromatischer Eskorte, und gleichwohl hauchzart, gleitet der in feinster Tanninfassung tänzelnde dunkle und brisenfrische Saft über die Zunge und zeigt dabei das unbändig Unbeirrbare eines jugendlichen Genies, das sein Ziel, nicht aber den Weg dorthin, kennt. So, als wären Salinen in der Nähe, manifestiert sich die Frische dieses Weins, und wer je meint, er möge keine Rolland-Weine, dem sei zugerufen: die Wuchtbrumme war gestern. Heute ist kühle, aromenbewährte Nobilität en vogue!
Matthias Hilse 92-94 Punkte