"74 % Cabernet Sauvignon, 23 % Merlot, 3 % Cabernet Franc. Tiefes Violett mit lila Rand, satt in der Mitte. Extrem würziges Bouquet, Mokka, Soyasauce, schwarze Oliven, dunkle Edelhölzer, Zedern, ein Hauch Nelken, Lakritze und Teernoten darunter, zart rauchig im unteren Nasenbild. Fester, fleischiger Gaumen, momentan noch trockene, leicht sperrige Gerbstoff zeigend, viel Muskeln und fast bourgeois in seiner massiven Körperform, die Gerbstoffe dominieren momentan und werden viel Geduld, respektive Flaschenlagerung verlangen. Ein massiver Cos, der nicht wie sonst die Finessen von seinem Nachbar Lafite geerbt hat, sondern eine ganz gehörige Portion von rustikal-klassischem St. Estèphe-Charakter mit bekommen hat. Gleicht seinem 1986er! Auch der Direktor Jean-Guillaume Prâts vergleicht diesen 2004er Cos mit dem Jahrgang 1986, relativiert aber: ‹‹Die Tanninkonstellation ist ähnlich, jedoch ist der Ertrag mit 49 Hl./ha nur halb so gross. Dadurch lag der natürliche Alkoholgehalt heuer auch höher und betrug im Schnitt 13,6 Vol % (1986 = 12.8 Vol. %). Die Produktionsmenge ist glücklicherweise wieder höher als beim Jahrgang 2003. Da werden wir im Frühsommer rund 180'000 Flaschen abfüllen. Beim Jahrgang 2004 liegen wir wieder auf normalem Kurs, heisst; rund 240'000 Flaschen››."
11: "Eine Doppelmagnum an der Metzgete in Zug. Viel Mokka-Röstnoten. Die Tannine noch fein sandig. Also lohnt es sich zu warten. (18/20)."
12: "Kräftiges, dichtes Weinrot, es sind sogar noch lila Reflexe drin. Kompaktes, tiefgründiges Bouquet, dunkle Beeren, schwarze Oliven Rauch, Trüffel, gibt sich verschlossen und zeigt dabei eine Aromatik, welche viel Cabernet-Sauvignon-Würze vermittelt. Im Gaumen ein Charakterbolzen, noch jung und somit eine verlangende Adstringenz zeigend. Ähnelt in einer perfekteren Form dem heute wunderschönen 1988er und somit ist hier viel Garantie für ein grossartiges Erlebnis in ein paar Jahren vorhanden. Er wird aber eher ein Saint-Estèphe wie ein Cos werden. Also lässt er noch lange seine Muskeln spielen. Wer nicht warten kann, soll ohne lange dekantieren. (18/20)."
14: "Noch ganz dunkles Rubin mit violetten Reflexen. Zu Beginn war er floral und auch ziemlich röstig, nach einer Stunde war er tiefgründig und erstaunlich zugänglich, Brotkruste, schwarze Oliven und reife Pflaumen. Im Gaumen logischerweise noch recht jung, aber die Tannine sind schon recht angenehm und der Wein strahlt eine positive Kraft aus. Er ist halb Cos – halb Bordeaux, was heisst, dass er in seiner vollen Reifephase die Chance zum Klassiker nutzen wird. (18/20). 15: Noch sehr jugendlich, immer noch sehr dunkel, fast du violette Reflexe zeigend. Bakelitnoten zu Beginn, Rauch, Guiness-Malz, Lakritze, irgendwie findet man da eine gewisse Sangiovese-Affinität. Satter, stoffiger, verlangender, komprimierter Gaumen, die Adstringenz ist noch wenig entwickelt, heisst die Tannine haben immer noch körnige Konturen. Sehr streng vinifiziert, vielleicht gar etwas am Limit. Auf alle Fälle würde ich da noch etwas warten. 18/20."
17: "SCHNELL «VERSCHWUNDEN». Beide waren sehr schön. Die Imperial schien gar etwas reifer, die Doppelmagnum war präziser und wirkte etwas jünger. Wobei bei beiden die erste Genussreife erreicht ist. 2004 Cos d’Estournel: Noch sehr dunkle Farbe, immer noch schier Schwarz in der Mitte. Die tiefwürzige Nase zeigt Cassis, Heidelbeeren, schwarze Oliven, Mocca, dunkle Edelhölzer, dunkle Schokolade und viel Lakritze, gibt sich dabei beeindruckend tiefgründig. Im Gaumen sehr dicht und doch mit erstaunlich feinen Gerbstoffen aufwartend. War dieser Cos als Fassprobe und das erste Jahrzehnt ein ziemlich an der Grenze vinifizierter Saint Estèphe, kommt jetzt die typische Cos-Charakteristik immer mehr zum Vorschein. Ein richtiger Klassiker wird das wohl nie, dafür ein überraschend grosser Cos. Vom Preis her momentan (noch) eine absolute Kaufempfehlung. Er kam so gut an, dass wir noch Ersatz bestellen mussten. (18/20). Getrunken während der Semesterprobe im Pony Sigigen."
René Gabriel 18/20
Quelle: www.bxtotal.com
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