Château des Eyrins 2016

Château des Eyrins 2016

In die Appellation Margaux ist in den letzten Jahren viel Bewegung gekommen, da die Rebfläche leicht ausgeweitet wurde und so Platz entstand für einige neue Weine.

Bei Château des Eyrins handelt es sich jedoch quasi um das Gegenteil, denn die Parzellen gehören zum Herzen der Appellation. Wenn man so will, hat der Wein sowohl persönliche wie topographische Urwurzeln, wie sie margauxtypischer nicht sein könnten.

Bis vor kurzem gehörte das Weingut Eric Grangerou, dessen Vorfahren in 3 Generationen den Kellermeister von Château Margaux stellten. Er selbst wollte jedoch eigenständig sein und setzte viel Mühe daran, die bereits von seinem Grossvater erworbene 1ha Parzelle durch Zukäufe etwas zu erweitern.

Heute umfasst das Weingut eine Rebfläche von 2,5ha, und es braucht nicht viel Phantasie, die Knappheit des Weins zu ermessen.

Nun wurde das Weingut durch die Familie Gonet, der bereits das legendäre Sauternes-Weingut Château Gilette gehört (hier werden die Weine 18 Jahre im Tank ausgebaut und danach noch weitere mindestens 2 Jahre auf der Flasche gelagert), erworben. Denn obgleich Eric Grangerou ein begnadeter Weinmacher ist, war es ihm in den letzten Jahren dennoch nicht gelungen, genügend Kapital für laufende Investitionen bereitzustellen. Nach meinem persönlichen Eindruck wurde in den letzten Jahren beim Ausbau viel von dem verloren (durch eine zu niedrige Neuholzquote und die Auswahl minderwertigen Fassmaterials), was im Weinberg erreicht wurde. Die Eigentümer haben gewechselt, der Weinmacher jedoch nicht.

Matthias Hilse: 93 Punkte