Der Netzwerkgedanke, durch dessen konsequente virtuelle Realsisierung solche Firmen wie Facebook die Segnungen des Internets überwinden und die Ubiquität des Netzes in hermetische Segmente zerlegen (indem die ehemals allgemeine Traffic mehr und mehr in einzelne Okklusionsräume – Amazon ist hier vielleicht das virulenteste Beispiel – umgeleitet wird), hält nun auch verstärkt im Webshop von AUX FINS GOURMETS Einzug und schafft Verbindungen jenseits hierarchischer Strukturen.
Wurzelschleife – Foto © Matthias Hilse
Die Bordeaux Subskription 2012, die im Bordeaux-Kosmos insgesamt ein Segment mit ganz eigenen Prädikaten ist, schien mir besonders dafür geeignet, eine Struktur zu inaugurieren, die jeden Wein hieraus mit jedem anderen Wein nach maximal zwei Klicks verbindet und überdies Linkbrücken in andere Kategorien bietet. Gerade bei der Subskription dürfte das multikategoriale Suchen von Interesse sein, um z.B. dem Risiko, etwas einzukaufen, dessen Stilistik, da man sie nur annäherungsweise vermuten kann, mit den eigenen Vorlieben nicht in Einklang liegt, entgegenzuwirken.
Dass diese neue Navigationsstruktur nun erst im bereits etwas fortgeschrittenen Stadium der Subskription 2012 zur Verfügung steht, liegt im Wesentlichen in der intensiven Beschäftigung mit der geradezu rasanten Dynamik des veränderten Nutzerverhaltens im Allgmeinen im Hinblick auf die eigenen Gestaltungsansprüche und die Wahrung ästhetischer Standards und dem Unmut, allgemeineklektischen Webtendenzen über das Maß der eigenen Akzeptanz hinaus im Besonderen zu willfahren, begründet. Denn genaugenommen scheitert das planvolle Handeln im Bezugsrahmen einer Wirklichkeit perpetuierend, wenn bei Handlungsvollzug bereits eine neue Wirklichkeit gegeben ist.
Weil aber in einer Spirale des Zu-Spät-Kommens der Verlust des In-der-Zeit-Seins permanent zu beklagen ist, hilft nur die Konstruktion eines geschehensretardierenden Schaufensters, das zum furchtlosen Verweilen in autonomer Verfassung einlädt.
