Château Palmer at its best

Nun, da die in Bordeauxdingen einzige weltweit anerkannte Instanz, der Grossdegustator Robert Parker, sein als Fassbewertung gewissermaßen ehemeres Urteil mit seiner gestern publizierten Flaschenbewertung in ein dauerhaftes überführt hat, besteht kein Zweifel mehr, dass Château Palmer 2010 der grösste Palmer der neueren Zeit, die in diesem Fall immerhin zwei Generationen umfasst, ist – mit der Möglichkeit, dass es sich hier um den „best-ever-Palmer“ handelt.

Chateau Palmer, Margaux

Chateau Palmer, Margaux

Verkostungsnotiz:

Der überwältigende Palmer 2010 steht in schwarzopaker Undurchdringlichkeit im Glas und zieht schon beim Nasenspiel alle Register sensorischer Fülle. Die aromatische Weite des impressiven Bouquets umfasst das komplette Panorama von saftiger, dunkler- und roter Beerenfrucht über margauxtypischer Erdigkeit, Edelholzwürze, mineralischer Kühle bis hin zu Kaffee- und Schokonoten. Mit hohem intrinsischen Druck, sehr konzentriert und tanninvertieft und überaus spielerisch-viril zugleich umspült die palmersche Genußwoge die Zunge und legt dabei in den sich immer wieder von neuem vertiefenden Fruchtfenstern die abundante Fülle ihrer überwältigenden Struktur frei. Der von saftiger Frische geprägte Fruchtkern legt sich dabei in wohlbalancierter Umhüllung um die sehr dichte, aber äußerst feinpolierte Gerbstofftextur und tanzt in schwungvoller Schwerelosigkeit einem von Reinheit, Klarheit und nobler Distinktion getragenen endlosen Finale entgegen. Ein großer Wein für den großen Genuß.

Matthias Hilse 96-99

Derzeit bietet keine andere Appellation so disparate Interpretationen von Grösse mit Château Margaux und Château Palmer in der Appellation Margaux. Und nirgendwo sonst geht die Assemblage ampelographisch so weit auseinander mit dem Cabernetsauvignonmonolithen Margaux und dem Merlotgiganten Palmer.

Wessen Budgetvolumen ausreichend ist, sollte hier nicht zögern.

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