Verkostungsnotiz Château Poujeaux 2010

So wie man landläufig der Zahl drei gerne das Attribut „gut“ attestiert, so ist bei Château Poujeaux 2010 im dritten Jahr nach dem Eigentümerwechsel von Theil zu Cuvelier alles so gut, wie man es vom Mentorenteam um Nicolas Tienpont und Stéphane Dérenoncourt durchaus auch erwarten durfte. In Moulis ist nun das Ausrufezeichen „Grand-Cru-Qualität!“ gesetzt, und in dem Maße, in dem ehemalige Publikumslieblinge aus der arrivierten 1855er-Galerie den Versuchungen der Preis-Hausse erliegen, wird sich Poujeaux zu einer ernsthaften Alternative mausern.

Verkostungsnotiz:
Das State-of-the-Art-Moulis-Monument Poujeaux 2010, das in berstend-brillanter Farbtiefe im Glas steht, zeigt ein sehr reintöniges, von feinem mineralischen Hauch unterlegtes Schwarzbeerbukett und gute aromatische Begleitwürze. In der erhaben-eleganten Manier beiläufiger Aristokratie durchströmt der Wein in wohlakzentuiertem, spannungsreichen Fluss den Gaumen, die auf den Punkt reife Frucht wirkt erfrischend mit ihrem saftigen Biss und balanciert den feingewobenen Tanningrund perfekt aus. Im Gegensatz zu 2009 ist der Poujeaux des Jahrgangs 2010 der Inbegriff zeitaktueller Authentizität, ohne füllendes Beiwerk, ganz auf seine innere, sehr klare und reine Stilistik konzentriert. Mein persönlicher Moulis Favorit mit großer Klasse und sehr gutem Nachhall.

Matthias Hilse: 92-94+

Dieser Beitrag wurde unter Bordeaux 2010, Bordeaux 2010 Primeur, Bordeaux Subskription 2010 abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.